Weihesakrament
Das gemeinsame Priestertum aller Getauften
Alle Gläubigen sind durch die Taufe in den Leib von Christus eingegliedert und durch die Firmung zu einem gemeinsamen «heiligen Priestertum» geweiht. Sie sind berufen, im Auftrag von Christus ihre besonderen Begabungen auf vielfältige Weise einzusetzen in der Familie, am Arbeitsplatz, in Gruppierungen, in der Pfarrei und in der Politik, um so zur Entfaltung des Lebens in dieser Welt beizutragen.
Wer sich so in den Dienst von Christus an den Mitmenschen, an der Schöpfung und im Gebet stellt, erfährt eine grosse Freude. Daraus erwächst das Bedürfnis, etwas von diesem Glück auszustrahlen und davon zu erzählen. Dieses "heilige Priestertum" wird von allen Gläubigen ohne besondere Ausbildung wahrgenommen.
Vielfältige kirchliche Dienste
Neben den geweihten Diakonen, Priestern und Bischöfen entstanden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil vielfältige weitere kirchliche Dienste. Dazu gehören pastorale Tätigkeiten in der Pfarreiseelsorge, im Religionsunterricht und der Bildungsarbeit, in karitativen und sozialen Bereichen wie auch in der Leitung und in der kirchlichen Verwaltung. In diesen Bereichen können Frauen und Männer, auch in leitenden Aufgaben der Pfarreien und Pastoralräume eingesetzt werden und segensreich wirken.
Einem anderen Weg der besonderen Hingabe folgen die Ordensleute. Nach einer Einführungsphase treten sie in eine Ordensgemeinschaft ein und legen ein Gelübde ab. Die verschiedenen Frauen- und Männerorden kennen unterschiedliche Gestaltungen des Gemeinschaftslebens und der Dienste in den Bereichen Caritas, Bildung, Gebet und Seelsorge. Hier erfahren sie mehr über die verschiedenen Ordensgemeinschaften in der Schweiz.
Die Priesterweihe
Von diesen Gläubigen sind einige als «Priester des Dienstes» (oder «Amtspriester») besonders berufen und geweiht. Sie leiten und bilden das Volk Gottes stehen in seinem Namen und in der Person von Christus der Feier der Eucharistie vor. Diese Berufung zu leben erfordert eine besondere Hingabe und Bindung an Jesus Christus, aber auch an die Gemeinschaft der Gläubigen und ist auf ihre Weise erfüllend und beglückend. Das Besondere dieses «Dienstpriestertums» ist nicht eine „Überlegenheit“ gegenüber dem gemeinsamen Priestertum, der Gläubigen sondern das Besondere ist vielmehr gegeben durch den Dienst, den es zugunsten aller Gläubigen zu leisten gerufen ist. Voraussetzung für diese Priesterweihe ist neben der persönlichen Berufung das Studium der Theologie.
Die Diakonenweihe
Der Diakon steht im Dienste des Bischofs, bzw. eines Priesters. Aufgabe des Diakons ist es unter anderem, in der Eucharistiefeier mitzuwirken, das Evangelium zu verkünden, der Eheschliessung zu assistieren und sich den verschiedenen karitativen Diensten zu widmen. Bei den Diakonen unterscheidet man die Diakonweihe als Vorstufe zur Priesterweihe und die Weihe zum ständigen Diakon, der verheiratet ist.